Helles

Mitte des 19. Jahrhunderts war das „Dunkle“ der in Bayern vorherrschende Bierstil. Vereinzelt wurden zwar bereits untergärige Helle Biere gebraut, richtig durchsetzen konnten sie sich jedoch nicht. Das war auch der schwierigen Herstellung geschuldet. Untergärige Hefen benötigen für die Gärung des Bieres konstant kühle Lagerbedingungen. Dieses Problem konnte erst mit Einführung der Kältemaschine im Jahr 1877 endgültig gelöst werden. Knapp 20 Jahre später entschloss sich eine Münchner Brauerei neue Absatzmärkte im vom Pils geprägten Norden Deutschlands zu erschließen. Das Unternehmen hat ihr Helles zuerst exklusiv am dortigen Markt als Konkurrent zum Pils positioniert. Bereits nach kurzer Zeit sorgte das Bier dann auch in der Heimat für Furore. In den folgenden Jahrzenten entwickelte es sich zum beliebtesten Bierstil Bayerns und verdrängte das Dunkle von der Spitze. Im Norden konnte es sich jedoch nie ganz durchsetzen, mit Ausnahme von Bayern bleibt das Pils die beliebteste Sorte deutscher Biertrinker. Geschmackliche zeig das Helle ein eher ausgewogenes Verhältnis zwischen Hopfen und Malz. Beim Pils hingegen überwiegt der Hopfenanteil mit seinen herben Noten.