Kräuterbier

Kräuter- und Honigbiere sind zwar recht selten anzutreffen, wirklich neu ist diese Art von Bier jedoch nicht. Ganz im Gegenteil, der Hopfen im Bier als Würzegebende Pflanze ist im Vergleich dazu relativ neu und setzte sich endgültig erst mit dem Reinheitsgebot durch. Vorher war es völlig normal dem Bier andere Gewürze zuzusetzen. Auch in Gebieten und Ländern, wo das Reinheitsgebot keine Anwendung fand, wurden dem Bier Kräuter und Früchte beigemischt. Dabei waren auch giftige bzw. berauschende Kräuter wie Stechapfel oder Fliegenpilze gebräuchlich. Heute sind solche Substanzen durch die Lebensmittelgesetzte verboten. Kreativen Freiraum für die Kräuterbierbrauer gibt es dennoch genug, ein ganzes Arsenal an Früchten und Kräutern steht dabei zur Verfügung. Von Orangenschalen, Sternanis und Zimt über Wachholder, Fenchel und Pfeffer bis hin zu Honigbieren, es gibt nichts, was es nicht gibt. Besonders der Honig ist eine gern gesehene Zutat, eine übermäßige Süße muss man dabei aber nicht fürchten. Der Honig wird bereits der Bierwürze beigesetzt, die enthaltenen Glucosen und Fructosen werden zusammen mit der Würze vergoren. Die Süße bleibt dabei im Hintergrund. Zurück geht das Honigbier auf die Germanen. Met Wein war damals bereits weit verbreitet, da lag es nahe den Honig auch im Bier zu verwenden. Ein praktischer Nebeneffekt war die längere Haltbarkeit, ähnlich wie Hopfen hat der Honig eine konservierende Wirkung. Auch wenn die Kräuter-, Früchte- und Honigbiere interessante geschmackliche Möglichkeiten bieten, eine große Rolle im Biermarkt spielen sie nicht. Selbst in der experimentierfreudigen Craft-Bier Szene führt dieser Bierstil nur ein Schattendasein.