Rotbier

Unter dem Begriff Rotbier werden verschiedene regionale Bierspezialitäten zusammengefasst. Es handelt sich streng genommen nicht um eine eigene Biersorte. Sowohl untergärige als auch obergärige Biere können ein Rotbier sein, seltener zählen auch Rauchbiere oder diverse britische Ales zu den Rotbieren. Besonders in Nürnberg sowie im belgischen Raum erfreuen sich diese großer Beliebtheit. Wobei in der Fränkischen Hauptstadt die untergärige gegenüber der in Belgien für Rotbiere verbreiteten, obergärigen Brauweise bevorzugt wird. Der Name ist hier Programm. Ein Rotbier besitzt einen schimmernd-rötlichen, manchmal auch bräunlichen Farbton. Dieser wurde früher ausschließlich durch die Lagerung in Eichenholzfässern erzeugt, heutzutage wird oftmals auch Farbmalz zugegeben, um den gewünschten Effekt zu erzielen. Bereits seit dem Mittelalter wird dieses Bier in Nürnberg gebraut. Regionale fränkische Brauverordnungen schrieben sogar schon weit vor Inkrafttreten des Bayerischen Reinheitsgebotes von 1516 vor, für das untergärige Gebräu ausschließlich Gerstenmalz zu verwenden. Heute werden Rotbiere hauptsächlich von kleineren Brauereien hergestellt, in der Masse sind diese Biere in Deutschland kaum zu bekommen. Neben der Roten Farbe und der untergärigen Brauweise, sind die malzdominierenden, süßlichen Aromen ein Hauptmerkmal. Der Hopfen mit seiner Bitterkeit spielt nur eine sekundäre Rolle.