Habt ihr schon mal ein „Unfallbier“ getrunken? Nein? Solltet ihr aber! So bezeichnet Winkler Bräu Verkaufsleiter Elmar Fichtl das „Kupfer Spezial“ seiner Brauerei. „Eigentlich ist das Bier aus einem Unfall entstanden, das Malz ist uns aus Versehen verbrannt“. So entstand der erste Sud der dunklen Hausspezialität. Wir und alle Bierfans werden sich wohl denken „Solche Unfälle darf es gerne öfter geben! In der gesamten Oberpfalz und weit darüber hinaus, ist das „Kupfer Spezial“ bekannt und beliebt. Der Gesprächsverlauf mit anderen Bierfans ist immer der gleiche. Wir fragen „Kennt Ihr den Winkler Bräu?“, unsere Gegenüber antworten darauf hin „Logo, dass Kupfer Spezial“
Corona-Maßnahmen auch beim Winkler Bräu spürbar
Dabei hat die Brauerei so viel mehr zu bieten als „nur“ das „Kupfer Spezial“! Mitte Dezember hatten die BavarianBeerDudes die Möglichkeit, sich die Brauerei aus Lengenfeld bei Velburg in der Oberpfalz in einer privaten Tour anzusehen. Wir trafen uns mit Verkaufsleiter Elmar Fichtl im durch die
Corona-Beschränkungen leergefegten Foyer des angrenzenden und zur Brauerei gehörenden Tagungshotels. „Die Corona-Auflagen treffen uns schon. Seit Start der zweiten Welle im Oktober, ging neben den ausgefallenen Veranstaltungen und Volksfesten auch der Heimkonsum zurück“.
Der Betrieb im Tagungshotel muss wegen den Reisebeschränkungen aktuell ebenfalls ruhen.
Eine Tatsache, die auch uns bisher nicht bekannt war, muss man dazu genauer betrachten. Der Winkler Bräu generiert rund 50% seines Brauereiabsatzes mit seinen Radler-Spezialitäten. Besonderer Beliebtheit erfreuen sich Biermixgetränke in den warmen Sommermonaten. Somit kommen mehrerer Faktoren zusammen. Als „Schön-Wetter-Getränk“ wird Radler in der kälteren Zeit ohnehin weniger konsumiert. Ein großer Teil wird außerdem in Biergärten und Volksfesten getrunken. Das Menschen sich zu solchen Anlässen versammeln, ließen die Corona-Beschränkungen dieses Jahr allerdings nur sehr eingeschränkt oder gar nicht zu.
Mit Vollgas in eine erfolgreiche Zukunft!
Trotzdem blickt man mit Optimismus in die Zukunft, dazu hat der Winkler Bräu auch allen Grund! Das Unternehmen ist hervorragend aufgestellt! Insgesamt 160 Mitarbeiter sorgen für reibungslose Abläufe in Hotel, Brauerei und Gaststätte. Das Thema „Bier“ ist hier allgegenwärtig. Das gesamte Personal, auch in Hotel und Gaststätte, ist entsprechend geschult um etwa im Restaurant die optimale Speisenbegleitung empfehlen und alle Fragen zum Gerstensaft kompetent beantworten zu können.
Das Gärhaus wurde in eine Erlebniswelt umgebaut und in das Hotel integriert. Durch bodentiefe Fensterscheiben lässt sich dort der offene Gärprozess in den insgesamt vier Tanks beobachten. Das Thema „Kupfer“ zieht sich durch die gesamte Erlebniswelt, alles passt zusammen und geht ineinander über. Ein Film erklärt die Geschichte der Brauerei, in einer Art digitalisiertem Regal lassen sich alle Informationen zu den Bierspezialitäten vom Winkler Bräu abrufen.
Die Zimmer im Hotel wurden erst kürzlich renoviert, die gesamte Abwassertechnik ersetzt. Eine neue Terrasse lädt zum gemütlichen Verweilen an lauen Sommerabenden ein. Wer ein Tagungshotel sucht in dem sich ungestört arbeiten lässt, ist beim Winkler Bräu genau richtig. Viele verwinkelte und separierte Besprechungsräume sind über den gesamten Hotelkomplex verteilt. Nach getaner Arbeit lässt sich der Abend im urigen Wirtshaus ausklingen. Falls ihr euch jetzt schon auf einen Restaurantbesuch nach dem Wegfall der Corona-Beschränkungen freut, dem sei gesagt: Unbedingt reservieren! An Wochenenden ist hier ohne Reservierung, gerade für größere Gruppe so gut wie kein Platz zu bekommen.
Investitionen nicht nur im Hotel
Doch investiert hat man nicht nur im Hotel, auch der Ausbau der Brauerei wurde in den letzten Jahren vorangetrieben. Neben der bereits erwähnten Winkler Bräu Erlebniswelt und dem nagelneuen Gärkeller, wurde das Sudhaus der Firma Kaspar Schulz vollautomatisiert. Die Flaschenabfüllung findet in der Brauerei statt. Die Platzverhältnisse und Kapazitäten werden allerdings langsam knapp. Eine Auslagerung der Abfüllanlage in eine eigene Halle ist bereits in Planung.
Zwei Braumeister, eine Auszubildende und ein Auszubildender setzten pro Tag 2-3 Sude an. Über 20.000 HL verlassen die Brauerei jährlich, Tendenz steigend! 50% des Bieres werden für die Herstellung der bekannten Radler-Spezialitäten, wie z.B. das Kupfer- und das Naturradler verwendet.
Neben diesen stellt die Brauerei auch ein exzellentes, alkoholfreies Bier her. Hierbei wird ein Verfahren verwendet, das den Gärprozess stoppt, bevor die gesetzlich vorgeschriebene Grenze von <0,5% vol. Alkoholgehalt erreicht wird. Ebenfalls im Angebot hat man ein alkoholfreies Radler, hier belegt der Winkler Bräu gar einen Spitzenplatz in diesem Segment, überragende 2,3% Gesamtmarktanteil kann die Brauerei für sich verbuchen!
Mittlerweile ist das Bier auch außerhalb der Oberpfalz, bzw. Bayerns zu erwerben. Sowohl in Nordrhein-Westfalen als auch in weiten Teilen der neuen Bundesländer, kann das Bier in gut sortierten Getränke- und Supermärkten erworben werden.
Übergabe der Brauerei an die Familie Böhm
Für den Erfolg von Hotel, Brauerei und Gaststäte sind aber nicht nur die köstlichen Biere verantwortlich, ebenso bedarf es kompetenten Führungskräften, welche das Schiff auf Kurs halten und die Fahrtrichtung bestimmen. Und hier kommen wir zu einer nicht ganz gewöhnlichen Geschichte.
Die Familie Winkler hat keine Kinder, den Betrieb wollte man aber keinesfalls aufgeben. Also begab man sich auf die Suche nach geeigneten Kandidaten. Schließlich knüpfte man im Jahr 2000 einen Kontakt zur Familie Böhm aus Neuburg an der Donau. Die zwei Söhne der Familie Böhm verdienten sich ihre Meriten bei der besonders für Feinkostartikel bekannten Käfer Gruppe aus Parsdorf bei München. Die Mutter stammte aus der Brauereifamilie Gutmann aus Titting. Georg Böhm kam daraufhin nach Lengenfeld, er genoss das volle Vertrauen von Gabi und Hanns Konrad Winkler, übernahm im Jahr 2003 das Unternehmen und führt es bis heute erfolgreich zusammen mit seiner Frau Karin in die Zukunft!
Schaut’s vorbei beim Winkler Bräu
Wir bekamen auf unseren Tour einen interessanten Einblick in das Unternehmen. Die Kombination aus modernem Tagungshotel, uriger Brauereigaststätte, der Kupfer-Erlebniswelt und den feinen Bierspezialitäten des Winkler Bräu können wir Unternehmen und Auszeitbedürftigen Privatpersonen nur an’s Herz liegen. Wer auf der A3 zwischen Regensburg und Nürnberg unterwegs ist, sollte hier unbedingt einen Zwischenstopp einlegen. Dank des Bier-Shops, welcher sich im Foyer des Hotel befindet, rentiert sich das auch in Zeiten der Corona-Beschränkungen.
Für uns steht fest: Sobald diese wegfallen werden wir die Chance nutzen und ein Wochenende im Hotel buchen. Wir möchten das Unternehmen im Vollbetrieb sehen, die deftige, bayerische Küche im Wirtshaus genießen und unbeschwert das ein oder andere Bier genießen!
Wir bedanken uns bei Elmar Fichtl für die interessante Tour, den kurzweiligen Tag und die vielen Informationen. Die BavarianBeerDudes hoffen auf ein baldiges Wiedersehen beim Winkler Bräu aus Lengenfeld in der Oberpfalz!
Euere BavarianBeerDudes
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