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Brauerei Bischofshof – Bier für Freunde!

Gedanklich versetzen wir uns zurück in unsere Kindheit. Ein sonniger Samstagnachmittag Anfang der 1990er. Wir spielen im Garten, Papa und Mama sitzt auf der Terrasse. Im Hintergrund dringen die Klänge des Radios heraus, analog selbstverständlich. Beim Suchen der korrekten UKW Senderfrequenz gibt es noch das bekannt Rauschen, kennt heute ja fast keiner mehr! Zielsicher und geübt findet sich schnell die richtige Frequenz, Radio ChariVari Regensburg, selbstverständlich, wie immer! Moderator Armin Wolf leitet vom Fussball in die Werbung über und da ist er wieder, einer der bekanntesten Werbeslogans die es in unserer Region je gab: „BISCHOFSHOF – DAS BIER DA UNS ZU FREUNDEN MACHT“. Unvergleichlich gesungen, liegt er uns noch heute in Ohren. In der Gegenwart hört man ihn nur noch selten, aber er ist nicht weniger wahr! Viele Freundschaften und Ideen, so auch dieser Blog, sind bei einer kühlen Halben entstanden. Und auch bei der Brauerei Bischofshof entsteht und wäschst in letzter Zeit so einiges.

Nach fünf Jahren Bierblog war es für uns nun endlich an der Zeit, der größten Brauerei Regensburgs einen Besuch abzustatten. Im März empfingen uns Brauer Andreas Barbian und Marketing-Ass Sabrina Hainke zu einer ausführlichen Brauereitour. Kommt mit uns eine auf eine Reise durch die Brauerei Bischofshof!

Brauer Andreas Barbian in seinem Element

Brauerei Bischofshof wurde 1649 zur Versorgung der Arbeiter der Dombauhütte gegründet

Der Regensburger Dom ist ein monumentales gotisches Bauwerk im Herzen der Altstadt. Vom Spatenstich 1520 weg, ist er im Grunde genommen bis heute eine Baustelle. Eine Kirche dieser Größe muss ständig instandgehalten werden, es gibt immer etwas auszubessern oder zu erneuern. Dafür zuständig sind die Steinmetze der Dombauhütte. Diese Zunft kümmert sich seit hunderten Jahren um das weithin sichtbare Wahrzeichen. Und harte Arbeit macht eben durstig! Damit die fleißigen Männer auf der Baustelle etwas Vernünftiges zu trinken hatten, gründete Franz Wilhelm von Watenberg im Jahr 1649 die Brauerei Bischofshof.

Die wurde ursprünglich dort gebaut wo sich heute das Bischofshof Hotel am Dom und die Gaststätte befinden, angrenzend an das Domherrenhaus. Im Jahr 1908 gab es in der Brauerei einen größeren Brand, daraus resultierend entschied man sich ein neues Gelände außerhalb des Stadtkerns zu suchen und die Produktion dort hinzuverlagern. Fündig wurde man in Prüfening, wo das Bier bis heute gebraut wird. Der Umzug selbst fand zwei Jahre nach dem Brand, um 1910 statt. Vor einem war man jedoch auch an neuer Ort und Stelle nicht sicher, dem Wahnsinn des 2. Weltkrieges. Durch seine Nähe zu den Messerschmitt Werken, war die Brauerei Bischofshof im Einzugsgebiet der Bombenabwürfe. Es kam wie es kommen musste, das Kesselhaus wurde beim Abwurf einer Fliegerbombe, die versehentlich den Weg in die Brauerei fand, zerstört.

Nach dem Ende des Krieges fiel unsere Region an den amerikanischen Sektor und in der Brauerei zogen Soldaten ein. Einer der Brauereitürme wurde gar Tarnfarben gestrichen und verlieh dem Gelände den Charm einer Kaserne, was die Brauerei dann auch ja irgendwie war. Für die Soldaten hätte es sicher ungünstiger kommen können. Bis hierher waren sie den damaligen amerikanischen Bieren mehr oder minder „ausgeliefert“, jetzt saß man plötzlich direkt an der Quelle vorzüglichen Bayerischen Gerstensaftes. Vermutlich war das eh der einzige Grund die Brauerei zu „erobern“ :-).

Gelbes Limo für den Papst, Bier für die Schweizer Garde und die Kirche als Retter in der Not

Allerdings war die United States Army nicht die einzige Militärische Einheit, die in der Brauerei Bischofshof zu Gast war. Wie der Name bereits vermuten lässt, befindet sich die Brauerei im Besitz des Bistums Regensburg und somit unter der Führung des jeweils amtierenden Bischofs von Regensburg. Von 2002 bis 2012 war das Gerhard Ludwig Müller, dieser war zugleich ein enger Vertrauter des damaligen Präfekten der Glaubenskongregation, Kardinal Joseph Ratzingers, der am 19.02.2005 durch das Konklave zu Papst Benedikt XVI gewählt wurde. Durch diese Verbindung und natürlich auch durch Ratzingers Wirken als Theologie Professor an der Universität Regensburg, gab es eine enge Verbindung zur Brauerei Bischofshof.

Ratzinger selbst war jedoch kein großer Biertrinker, er bevorzugte Gelbes Limo, natürlich Perlkrone, eine Marke der Brauerei Bischofshof! Dies wurde ihm sogar von den Brauereiangestellten persönlich nach Rom geliefert. Die Päpstliche Schweizer Garde, die einzig verbliebene bewaffnete Militäreinheit des Heiligen Stuhls, war hingegen dem Bier der Brauerei Bischofshof verfallen. Elmar Mäder, ehemaliger Kommandant der Schweizer Garde, war sogar mehrfach in der Brauerei zu Besuch.

Noch vor gar nicht so langer Zeit hatte man in der Brauerei allerdings mit sehr weltlichen Problemen zu kämpfen. Nur durch die Unterstützung kirchlicher und bischöflicher Stiftungen konnte der Betrieb während der Corona Krise aufrechterhalten werden. Brauer Andreas Barbian lobt hier in klaren Worten die Unterstützung der Kirche: „Man hätte die Brauerei damals auch zusperren können, stattdessen schenkte man uns das Vertrauen, erhielt den Betrieb am Leben und sicherte die Arbeitsplätze von rund 80 Mitarbeitern“.

Brauerei Bischofshof unter neuer Führung

Besonders bitter war die beginnende Corona Krise auch für die neue Brauereiführung. Am 01.04.2019 übernahm Susanne Horn das Zepter von Hermann Goß, der nach fast 20 Jahren in den wohlverdienten Ruhestand ging. Ihren Posten konnte sie jedoch nur unter den schwierigen Bedingungen der Corona Krise ausführen. Trotzdem schaffte sie es die Brauerei wieder in die Spur zu bringen und viele Dinge anzustoßen. Unter ihrer Führung wurde die mittlerweile etablierte Bio-Limonaden Marke Lumo eingeführt. Im Bereich Umweltmanagement hat sie viele Neuerungen initiiert und das Unternehmen zertifizieren lassen. Auch die technische Modernisierung der Brauerei Bischofshof geht auf die Initiative von Susanne Horn zurück. Zum Jahresende 2022 verließ sie das Unternehmen schließlich auf eigenen Wunsch. Seit 01.01.2023 zeichnet der neue Geschäftsführer Till Hedrich für das Unternehmen verantwortlich. Hedrich bringt viel Erfahrung aus der internationalen Getränkeindustrie mit, sein Fokus liegt auf den Bereichen Vertrieb und Marketing.

Die Entwicklung des Unternehmens kann sich sehen lassen, die Maßnahmen zeigen Wirkung und die Brauerei befindet sich in einem umkämpften Markt klar auf Wachstumskurs. Keine Selbstverständlichkeit in der heutigen Zeit, vergeht doch kaum eine Woche ohne neue Insolvenzmeldungen in den lokalen Tageszeitungen. Besonders die Absätze in Niederbayern nehmen aktuell stark zu, Norditalien ist schon seit längerer Zeit ein etablierter Markt für die Regensburger.

Weils uns einfach wieder schmeckt!

Das Bier macht nicht nur Menschen zu Freunden, sondern sie macht die Menschen auch wieder zu Freunden der Brauerei! Die Betonung liegt hier auf „wieder“, eine Zeitlang war der Ruf der Brauerei bzw. des Bieres in der Bevölkerung etwas in Ungnade gefallen. Zumindest uns gegenüber wurde dies durch Zuschriften und aus dem Bekanntenkreis vermittelt. Diese Zeiten sind jedoch vorbei, viele richtig Entscheidungen haben die Menschen und auch uns längst wieder zu Freunden der Brauerei gemacht! Besonders das Marketing hat hier ganze Arbeit geleistet. Umstellung des Hellen auf die urige Euroflasche, erneuter und diesmal extrem gelungener Etiketten-Relaunch, starke und sympathische Markenpräsenz. Und trotzdem bleibt eines Festzuhalten! Ohne ein ordentliches Produkt, kriegst du auch den größten Bierfan nicht zu einem Freudensprung. Hier kann die Brauerei klar punkten!

Neu eingeführt wurde vor rund zwei Jahren das naturtrübe und alkoholfreie Bier namens „Freigeist“. Aus unserer Sicht eines der besten Biere die im Segment der Alkoholfreien am Markt zu haben sind. In unseren Bierkühlschränken hat der Freigeist mittlerweile einen Stammplatz. Und das immer häufiger direkt neben dem „Regensburger Hell“. Egal mit wem wir uns bei Bischofshof unterhalten, uns wurde versichert das am Rezept dieses Bieres seit Jahren nichts verändert wurde. Wir sind aber der Meinung „Irgendwas muss sich hier getan haben“. Ein Jahr lang haben wir nach dem „Heiligen Gral“ gesucht, die Antwort auf die Frage „Warum schmeckt uns dieses Bier plötzlich so fantastisch gut?“.

Am Tag des Bieres im April kamen wir auf der Suche nach der Lösung ein Stück weiter. Nach einem längeren Gespräch mit dem Technischen Direktor der Brauerei, Darko Zimmer, konnten wir uns darauf einigen das technische Verbesserungen und Modernisierungen an den Anlagen zu diesem sehr runden und aromatischen Geschmack geführt haben. „Naaaaaa gut, Darko, das klingt plausibel“ denken wir uns und genießen einfach die Biere der Brauerei Bischofshof. Und das solltet ihr übrigens unbedingt auch tun 🙂 !

Vorsprung durch Technik

Das passt auch zu dem, was uns Brauer Andreas Barbian bei unserem Besuch im März erzählt. Die Brauerei Bischofshof hat eine enge Kooperation mit der Firma Krones, dem Weltmarktführer im Bereich der Abfüllanlagen. Die aus dem nur ein paar Kilometer entfernten Neutraubling stammende Firma, testet technische Neuheiten häufig in der Brauerei, das verschafft Bischofshof einen technologischen Vorsprung. Die Ansprüche an die Produktqualität sind enorm hoch und durch entsprechende Anlagen konnte man das eh schon sehr hohe Qualitätslevel in den letzten Jahren nochmals steigern. Es verlässt nichts das Unternehmen, was nicht 100%ig in Ordnung ist. Für den reibungslosen Ablauf aller Prozess in der Brauerei sorgen aktuell 80 Mitarbeiter.

Darunter auch Brauer, Andreas Barbian, der uns an diesem Tag durch die Brauerei führt. Er ist ein echtes Urgestein bei Bischofshof. Am 01.08.1991 begann er seine Ausbildung. Seitdem ist er ununterbrochen für das Unternehmen tätig. Heute gibt er seinerseits das Wissen an die Azubis weiter, die alle im Laufe Ihrer Ausbildung die Schule von Andreas durchlaufen. Vor uns sitzen 34 Jahre pure Brauerfahrung, solche Mitarbeiter stellen den wahren Wert eines Unternehmens wie der Brauerei Bischofshof dar! Loyalität wird hier groß geschrieben, die Mitarbeiter stehen zur Firma und die Firma zu ihren Mitarbeitern. So hat auch Andreas nur lobende Worte für seinen Arbeitgeber und erzählt mit Stolz, was er in seiner Zeit bei Bischofshof alles erleben durfte.

Brandaktuelle Technik der Firma Krones… Im nächsten Bild 🙂
Hier bildet Andreas die Azubis aus

Ein Dank an die Brauerei Bischofshof

Es geht ein Samstagvormittag zu Ende der für uns ausschließlich positive Eindrücke bereit hielt. Beim Bischofshof hat sich besonders in den letzten Jahren viel getan. Jede noch so kleine Änderung trug ein Stück dazu bei, dass diese Brauerei aktuell nur einen Weg kennt, den nach Oben! Und das zu Recht! Alle Rädchen greifen ineinander, es wurden viele richtige Entscheidungen getroffen, Geschmack und Qualität der Biere überzeugen und in der Marketingabteilung hat man es geschafft die Marke Bischofshof in der Bevölkerung, besonders auch der jungen Generation, wieder attraktiv zu machen. Und so kann es doch für die Mitarbeiter kein größeres Lob geben, als das des Geschäftsführers Till Hedrich, der sich beim Spazierengehen an der Donau freut, dass er dort jetzt auch Bischofshof Flaschen in den Händen der Menschen sieht!

Wir bedanken uns bei der Brauerei Bischofshof, bei Brauer Andreas Barbian und Sabrina Hainke für den Empfang in eueren Heiligen Hallen! Ihr habt uns eine wunderschöne, neue Perspektive der Brauerei gezeigt! Wir hoffen euch alle bald wiederzusehen und dann mit einer Halben Bischofshof auf euch anzustoßen! Denn schließlich braut ihr ja das Bier, das uns zu Freunden macht!

Bis bald,

Euere BavarianBeerDudes aus Regenstauf in der Oberpfalz

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