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Brauereisterben in Bayern: Warum immer mehr Traditionsbrauereien schließen

Bayern ist weltweit bekannt für seine einzigartige Bierkultur. Doch seit einigen Jahren zeichnet sich ein alarmierender Trend ab: das Brauereisterben. Besonders kleine und mittelständische Brauereien kämpfen ums Überleben. Viele Traditionsbrauereien, die teils seit Jahrhunderten bestehen, mussten bereits aufgeben. Doch was sind die Gründe für das Brauereisterben, und welche Brauereien in Bayern sind besonders betroffen?

Brauereisterben in Bayern: Welche Brauereien mussten schließen?

In den letzten Monaten und Jahren gab es zahlreiche Insolvenzen und Betriebsschließungen bayerischer Brauereien. Hier nur ein paar Beispiele:

  • Lang-Bräu (Wunsiedel): Nach 170 Jahren stellte die Brauerei im Mai 2025 ihren Betrieb ein. Die Entscheidung fiel aus freien Stücken, doch wirtschaftliche Zwänge spielten eine Rolle
  • Gesellschaftsbrauerei Viechtach: Nach über 450 Jahren Brautradition meldete die Gesellschaftsbrauerei Viechtach im Juni 2024 Insolvenz an. Eine geplante Finanzierungsvereinbarung platzte, was letztlich zur Zahlungsunfähigkeit führte. Der Betrieb wurde Ende Juli 2024 eingestellt. Die Marke existiert weiterhin.
  • Gambrinus-Brauerei (Weiden): Im August 2024 stellte die Gambrinus-Brauerei in Weiden einen Insolvenzantrag beim Amtsgericht Weiden. Die Geschäftsführerin Stefanie Rohrwild sah sich zu diesem Schritt gezwungen, nachdem finanzielle Schwierigkeiten den Fortbestand der Brauerei bedrohten. Trotz Bemühungen des Insolvenzverwalters Alexander Kießlich konnte der Betrieb nicht gerettet werden und wurde Ende August 2024 eingestellt.
  • Karmeliter-Bräu (Salz, Franken): Nach 672 Jahren wurde die Brauerei im Juni 2024 geschlossen, da kein Nachfolger gefunden werden konnte
  • Schlössle-Brauerei (Neu-Ulm): Nach 334 Jahren beendete die Brauerei Ende 2024 ihre Produktion. Der Rückgang des Bierkonsums war ein wesentlicher Grund

Diese Schließungen sind nur einige Beispiele für das wachsende Brauereisterben in Bayern. Doch warum trifft es besonders kleine und mittelständische Brauereien so hart?

Ursachen des Brauereisterbens in Bayern

Das Brauereisterben hat mehrere Ursachen. Besonders folgende Faktoren setzen den Brauereien zu:

1. Steigende Produktionskosten

Die Preise für Rohstoffe wie Hopfen, Malz und Verpackungsmaterialien sind stark gestiegen. Der Deutsche Brauer-Bund berichtet von einer Preissteigerung für Hopfen um 35% und für Malz um 90% (Quelle).

2. Rückläufiger Bierkonsum

Der Bierabsatz in Bayern geht zurück. Allein 2023 wurden 570.000 Hektoliter weniger verkauft als im Vorjahr (Quelle). Besonders kleinere Brauereien leiden unter dieser Entwicklung.

3. Wirtshaussterben

Die Schließung von Gastronomiebetrieben wirkt sich direkt auf das Brauereisterben aus. Im Jahr 2024 mussten über 3.500 Wirtshäuser in Bayern schließen, was einen wichtigen Absatzkanal für Brauereien zerstört (Quelle).

4. Nachfolgeprobleme

Viele Traditionsbrauereien sind familiengeführt. Fehlt es an einer neuen Generation, die den Betrieb übernimmt, führt das oft zur Schließung (Quelle).

5. Preisdruck durch den Handel

Supermärkte und Discounter drücken die Bierpreise. Ein Kasten Bier müsste für Handwerksbrauereien zwischen 25 und 30 Euro kosten, wird aber oft für 9,99 Euro verkauft (Quelle).

Auswirkungen des Brauereisterbens auf die bayerische Bierkultur

Das Brauereisterben bedeutet nicht nur wirtschaftliche Verluste, sondern auch das Verschwinden regionaler Biersorten und Brautraditionen. Viele der geschlossenen Brauereien hatten spezielle Rezepturen, die nun für immer verloren gehen. Auch lokale Feste und Veranstaltungen sind bedroht, da sie oft mit einer bestimmten Brauerei verbunden sind.

Was könnte gegen das Brauereisterben getan werden?

Um das Brauereisterben zu stoppen, sind verschiedene Maßnahmen möglich:

  • Bewusst regional kaufen: Verbraucher sollten handwerklich gebrautes Bier bevorzugen und lokale Brauereien unterstützen.
  • Faire Preise für Bier: Der Handel sollte nicht nur auf den billigsten Preis setzen, sondern Qualität honorieren.
  • Nachwuchs fördern: Junge Menschen müssen für das Brauhandwerk begeistert werden, um Nachfolger zu sichern.
  • Direktvermarktung stärken: Viele Brauereien setzen verstärkt auf Ab-Hof-Verkauf oder Online-Shops, um unabhängiger vom Handel zu werden.

Fazit: Wir setzen uns gegen das Brauereisterben ein!

Das Brauereisterben in Bayern ist eine ernsthafte Bedrohung für unsere Bierkultur. Doch es gibt Hoffnung: Durch bewussten Konsum, faire Preise und innovative Vertriebskonzepte können wir gemeinsam dazu beitragen, dass unsere regionalen Brauereien erhalten bleiben. Als BavarianBeerDudes setzen wir uns mit unserem Blog dafür ein, kleine und mittelständische Brauereien zu unterstützen und Bierliebhaber für handwerklich gebrautes Bier zu begeistern – denn nur gemeinsam können wir dem Brauereisterben entgegenwirken!

Bis bald,

Euere BavarianBeerDudes aus Regenstauf in der Oberpfalz

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