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Beer in a Nutshell – Teil 3: Das Porter

Unter dem Wort „Porter“ versteht man übersetzt einen Lastenträger. Vor allem die Hafenarbeiter in London trugen diesen Namen. Die Industrialisierung und Globalisierung sorgte für einen zunehmenden Im- und Export von verschiedensten Artikeln nach Europa und in die ganze Welt. Das bekamen die Hafenarbeiter zu spüren, immer mehr Waren galt es auf Schiffe und wieder herunter zu schleppen.   

Da die körperliche Belastung dadurch enorm zunahmen, kam den Arbeitern ein Bier mit hohem Kaloriengehalt welches auch eine Mahlzeit ersetzen konnte, sehr entgegen. Das obergärige Porter lieferte genau diesen zusätzlichen Schuss an Kalorien. Immer wieder hört man auch das Gerücht, dass die harte und eintönige Arbeit mit einer leichten Beschwipstheit leichter zu ertragen war. Der Wahrheitsgehalt dieser Aussage lässt sich heut freilich nicht mehr nachprüfen 🙂

Schon wieder die Briten

Als Geburtsort des Porters gilt genau wie beim Stout und IPA Großbritannien, genauer gesagt die Hauptstadt London. Der Vorgänger soll ein Bier gewesen sein welches zu drei gleichen Teilen aus den Sorten Ale, twopenny (der Preis von 2 Penny war der Namensgeber) und normalem Bier gebraut wurde.

Das original Porter wie es vor Jahrhunderten gebraut wurde hatte eine leichte Säure, diese entstand durch Hefepilze bei der Lagerung des Bieres in Holzfässern. Charakteristisch sind der Karamell Geschmack und natürlich die dominanten Noten der Röstmalzsorten. Die Farbe ist wie beim Stout Pechschwarz. Heute haben Porter Biere einen Alkoholgehalt um die 5%. Die stärkeren Porter Biere wurden „Stout Porter“ genannt. Und man ahnt es schon fast, dies war die Grundlage für die heute als Stout und Imperial Stout bekannten Biersorten.

Verbreitung in Europa

Die Industrialisierung hielt damals auch beim Porter Bier Einzug. Gerade durch die Beliebtheit des Bieres bei den Reederei- und Hafenarbeitern, verbreitete es sich durch den Schiffsverkehr relativ schnell in Europa. Auch in Deutschland wurde das Bier vor allem bei den reicheren Gesellschaftsschichten schnell beliebt. Der Import war teuer, nicht jeder konnte sich das leisten. Es handelt sich also wahrlich um einen Luxusartikel.

Verschwinden des Porter im 20. Jahrhundert

Anfang des 19. Jahrhunderts wurden erste Braurezepte für das Porter in Deutschland veröffentlicht und das Bier konnte auch in Deutschland nachgebraut werden. Anfang bis Mitte des 20. Jahrhunderts verschwand dieser Bier Stil aber fast gänzlich. Eine Ausnahme stellte u.a. die ehemalige DDR dar, hier wurde das Porter fast durchgehend gebraut. Noch heute kommen viele der in Deutschland gebrauten Biere dieser Art aus den Neuen Bundesländern.

Ein Liebling der Kreativbierszene

Durch das Aufblühen der Kreativbierszene bekam das Porter wieder neuen Schwung, es zählt neben dem IPA und dem Stout zu den beliebtesten Sorten bei den Kreativbrauern. So haben heute viele Brauereien auch in Bayern ein solches Bier im Angebot. Mittlerweile lässt sich im Geschmack häufig kein Unterschied mehr zwischen einem Stout und einem Porter feststellen. Persönlich würden wir sagen das im Durchschnitt das Porter etwas milder und süßer schmeckt.  

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