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Biertests KW 34 / 2023

Die vergangene Wochen war durchgehend ein geschmackliches Erlebnis, alle vier verkosteten Biere konnten uns auf ganzer Linie überzeugen. Eine Oberpfälzer Biertradition hatten wir mit dem Communbräu-Zoigl von der Brauerei Hösl im Glas. Ein brutal süffiges Helles war das „Urtyp Hell“ von der Löwenbrauerei Passau. Unsere helle Freude hatten mit dem hellen Doppelbock „Antonius“ der Brauerei Nothaft aus Marktredwitz. Und der geschmacklich Überflieger kam aus dem Brauhaus Nittenau mit dem fassgereiften „Carpe Noctem – Laphroaig u. Ardberg“!

Viel Spaß beim lesen unserer Verkostungsberichte!

Communbräu-Zoigl von der Brauerei Hösl

Heute forschen wir auf den Spuren einer Oberpfälzer Biertradition, dem Zoigl! Das dazu passende Bier aus dem Norden unserer Heimat, liefert uns die Brauerei Hösl aus Mitterteich mit ihrem Communbräu-Zoigl! Kastanienbraun, mit einer mächtigen, widerstandsfähigen und leicht malzbraunen Schaumblume findet das Bier seinen Weg in’s Glas. Daraus empor schweben rustikale Aromen hohen Ausmaßes von Brot, Röstmalz und Hefe, hintergründig vernehmen wir dezent kräuterartiger Noten. Der Antrunk schenkt uns ein angenehm cremiges Mundgefühl mit feinperliger und doch recht lebhafter Rezenz. Die passt wunderbar in’s Bild, ist der Körper doch nicht so schwer wie anfänglich vermutet! Auch im Geschmack besticht das Malz mit Röstnoten, leichter Süße und Karamellaromen. Auch die dem Hopfen zuzuschreibenden Kräuternoten kommen hinten raus gut durch. Eine angenehme, nicht zu starke Hopfenbittere schmiegt sich um die Zunge und erzeugt eine dezente Herbe. Im Abgang rennt das Bier nach unten wie ein Bergbach in den Bayerischen Alpen. Widerstandslos und herrlich erfrischend! Zum Ende hin schaltet die Hopfenherbe sogar noch einen Gang höher und lässt eine durchaus spürbare Trockenheit zurück, gibt aber auch den anderen genannten Aromen noch genug Raum um insgesamt voller Vorfreude einen sofortigen nächsten Griff zum Glas zu forcieren.

Wir haben hier ein rundes, nahezu genial ausbalanciertes und ausgeprägt süffiges Zoigl dem sich mit seiner Aromenvielfalt kaum widerstehen lässt!

Biersorte: Pils
Alkoholgehalt: 5,5%
Verhältnis Hopfen/Malz (Skala 1-10): Malz (7), Hopfen (3)
Brauerei: Hösl, Mitterteich


Urtyp Hell von der Löwenbrauerei Passau

Blankfiltriert, goldgelb glänzend und bedeckt von einer prächtigen, feinporigen und schneeweißen Blume, so präsentiert sich uns das Urtyp Hell von der Löwenbrauerei Passau. Der Gewinner des Gold Award 2022 in der Kategorie German Style Helles, beim European Beer Star. In der Nase eine gute Portion süßes Getreide und feine würzige Aromen. Der Antrunk ist vollmundig und weich zugleich, außerdem ist er mit einer feinperligen Rezenz ausgestattet. Diese drei Komponenten machen dieses Helle brutal süffig. Der Geschmack ist sehr gut ausbalanciert und extrem rund. Ausgestattet mit süßlichen getreidigen Aromen, einer feinen Würzigkeit, leichte Fruchtnoten, grasige Aromen und einem feinherben Abgang, damit ist alles erfüllt, was man sich von einem außergewöhnlich guten Hellen erwartet! Ja, mehr geht nicht, deshalb CHAPEAU nach Passau! Verbunden mit einer klaren Empfehlung der BavarianBeerDudes, für all diejenigen, die auf sehr gut ausbalancierte und runde Helle stehen!

Biersorte: Dunkles
Alkoholgehalt: 4,8% Vol.
Verhältnis Hopfen/Malz (Skala 1-10): Malz (7), Hopfen (3)
Brauerei: Löwenbrauerei, Passau

Antonius Starkbier Hell von der Brauerei Nothaft

Erst vor Kurzem haben wir das Pils aus der Brauerei Nothaft im oberfränkischen Marktredwitz verkostet. Heute sehen wir uns den Antonius, einen hellen Doppelbock an! Lasst uns also mal checken was das Starkbier so drauf hat!

Das äußere Charakteristikum weist ein bernsteinfarbenes, blank filtrierte Erscheinungsbild mit lebhafter Perlage auf. Die grobporige Schaumkrone verschwindet relativ schnell. Beim Einschenken riecht es richtig schön knackig nach malzigen Getreidenoten. Das erinnert uns durchaus ein wenig an den Geruch der beim Maischen aus dem Kessel strömt, wunderbar! Durch zusätzliche Karamellnoten lässt das Bukett eine gewissen Süße beim Antrunk erwarten. Genau so kommt es dann auch! Sofort zu Beginn haben wir eine angenehme Karamellsüße auf der Zunge, dass Malz trumpft gut auf, aber auch der Hopfen schleicht sich hinten raus aus seinem Versteck und gibt dem Doppelbock den letzten Schliff. Insgesamt ist aber ganz klar das Malz der Herr im Ring. Erst im Abgang der durch die milde Rezenz und den vollmundigen Körper sehr geschmeidig verläuft, gleichen sich die Kräfteverhältnisse etwas besser aus. Der Hopfen avanciert hier vom eher Außenstehend zum Beifahrer der dem lenkenden Malz genau den nötigen Support gibt, um ein herrlich ausbalanciertes Aroma zu hinterlassen. Ein schneller nächster Schluck ist vorprogrammiert! Es gilt aber ein wenig Obacht walten zu lassen, mit 7,5% hat der Antonius ordentlich Druck auf dem Kessel!

Schnörkellos, rustikales, süffiges und malzaromatisches Starkbier. Versehen mit einer unbedingten Probierempfehlung der BavarianBeerDudes!

Biersorte: Heller Doppelbock
Alkoholgehalt: 7,5% Vol.
Verhältnis Hopfen/Malz (Skala 1-10): Malz (7), Hopfen (3)
Brauerei: Nothaft, Marktredwitz


Carpe Noctem Barrel Aged Laphroaig und Ardberg 2022 vom Brauhaus Nittenau

Heute bleiben wir mal wieder zuhause in unserer herrlichen Oberpfalz und schauen bei Sebastian Jakob und seinem Team vom Brauhaus Nittenau vorbei. Dabei gibt es eine absolute Rarität, das „Carpe Noctem Barrel Aged Laphroaig und Ardbeg 2022“ ein fassgereifter dunkler Barley Wine, von dem es genau 2248 Flaschen gibt. Da ist die Vorfreude natürlich riesig! Im Teku-Pokal haben wir ein dunkel mahagonifarbenes Bier mit leicht rötlich schimmernden Reflexen. Gekrönt wird es von einer beachtlichen, leicht cremigen und bräunlichen Krone. In der Nase melden sich zuerst die torfigen und salzigen Aromen der beiden Single Malts. In der zweiten Reihe, spielt dunkel geröstetes Malz eine feine Rolle. Der Antrunk ist vollmundig aber überraschender Weiße extrem geschmeidig. Es entsteht ein wunderbares Mundgefühl und er ist außerdem mit einer zurückhaltenden Rezenz ausgestattet. Dazu gibt es kräftige zartbittere Schokoladennoten, fruchtig süße Aromen von dunklen Kirschen und natürlich wieder die herrlichen rauchigen, torfigen Whiskeyaromen. Welche aber nicht so dominant auftreten wie im Geruch.

Im Abgang bleiben am längsten die fruchtigen Aromen der dunklen Kirschen im Mundraum erhalten. Ja, was sollen wir sagen, hier bekommt der Genießer ein wirklich fantastisches fassgereiftes Bier, welches Ihm jede Menge Freude und ein großes Lächeln ins Gesicht zaubern wird. Egal ob im Winter vorm Kamin oder im Sommer am Lagerfeuer, mit diesem „Brett“ wirst Du bei deinen Freunden und Freundinnen auf jeden Fall Punkten! Aber Vorsicht, hier verstecken sich 10,5 vol % Alkohol, die Du dank der Geschmeidigkeit nicht wirklich wahr nimmst!

Chapeau nach Nittenau, der Aufwand hat sich unserer Meinung nach mehr als gelohnt!

Biersorte: Fassgereiftes Bier
Alkoholgehalt: 10,5% Vol.
Verhältnis Hopfen/Malz (Skala 1-10): Malz (9), Hopfen (1)
Brauerei: Brauhaus Nittenau

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