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Brauschmied Holzhausen – Newcomer aus Oberbayern

Als wir im Juli 2020 unseren Bierblog starteten, haben wir unsere Freunde und Bekannten quasi dazu gezwungen, für uns nach Biersorten und Brauereien abseits vom Mainstream Ausschau zu halten. Es dauerte dann auch nicht lange, bis uns ein befreundeter Techniker, der sich auf Dienstreise in Oberbayern befand, eine Flasche Helles vom Brauschmied Holzhausen mit den Worten „Männer, des is sauguat, des miassts probieren“ überreichte.

Gespannt öffneten wir die Flasche, füllten das flüssige Gold in das Verkostungsglas und probierten den ersten Schluck. Wie ein Blitz durchzuckte uns sofort der Gedanke „Des Bier is da Hit!“. Wer uns persönlich kennt, weiß das die Messlatten für solche Aussagen sehr hoch liegen. Was uns Maximilian Willinger aus Holzhausen hier mit seinem fruchtigen Bier ins Glas gelegt hat, verdient dieses Prädikat allerdings in jeder Hinsicht. Kurz im Internet recherchiert, war direkt klar, diese Brauerei müssen wir unseren Lesern im Blog vorstellen!

Am 31.10.20 war es dann soweit, voller Vorfreude machte sich unser Team auf die Reise in das rund 210km entfernte Holzhausen. Bei der Ankunft erwartet uns Maxi bereits am elterlichen Bauernhof, in dem die 2018 gegründete Brauerei untergebracht ist. Bei Weißwurst und Brezen erfahren wir mehr über seinen Werdegang

Die Mama war’s!

Verantwortlich für die Liebe zum Naturprodukt Bier war seine Mama. Die Eltern führen ein Hotel in Holzhausen. Als der Vertriebsmitarbeiter einer regionalen Brauerei zu Besuch war, wollte dieser wissen was denn „da Bua“ so in den Ferien treibt. Da sagte die Mama „Nimm nan doch a bissl mit und zeig ihm wies in einer Brauerei so abläuft“. Da war Maxi 13 Jahre alt. Bereits im Laufe des Praktikums zeigte sich dann sein Talent, die Brauerei bot ihm direkt an, nach der Realschule eine Lehre als Brauer zu absolvieren.

Die Freude am Bier wuchs in der Lehrzeit weiter an, ein FH Studium in Weihenstephan war der nächste logische Schritt. Im Anschluss zog es ihn aber zuerst einmal einige Jahre zurück in den elterlichen Hotelbetrieb. In dieser Zeit braute er bereits immer mal wieder kleinere Sude für private Feiern. Aufgrund der durchweg positiven Resonanzen, reifte dann der Gedanke eine eigene Brauerei zu eröffnen.

Anfänge der Brauerei

Ein Standort dafür war schnell gefunden, der ehemalige Kuhstall im Bauernhof der Eltern! Früher war dort eine Huf- und Wagenschmiede untergebracht, von der sich auch der Name „Brauschmied Holzhausen“ ableitet. Das Gebäude stammt aus dem 17. Jahrhundert, um es den Anforderungen einer Brauerei gerecht zu machen, standen aufwendige Sanierungsarbeiten an, diese wurden zu einem großen Teil in Eigenregie durchgeführt. Im Jahr 2018 war es dann soweit, dass erste Brauequipment konnte einziehen und auch der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten!

Hier ein paar Fotos aus der Zeit vor dem Umbau

Wachstum und Sortiment

Im Jahr 2019 betrug der Ausschlag 55 HL, 2020 erwartet Maxi einen Anstieg auf rund 60 HL, eine Steigerung von fast 10% und das trotz der Corona Krise! Überrascht hat uns das ob der Qualität des Bieres allerdings nicht. Maxi sagt uns das er dies ohne die Unterstützung aus der Bevölkerung nicht geschafft hätte, ein ganz großes „Vergelt’s Gott“ richtet er deswegen an seine treuen Kunden aus Holzhausen und der Umgebung.   

Ständig im Sortiment gibt es den nach Papa benannten „Hellen Hertie“ sowie die Drescher-Weisse, eine Hommage an seine Freundin. Die Aufnahme des Dunklen Bieres, dem „Schwarzen Peter“, in das ständige Sortiment ist in Planung. Dazu kommen sessional angebotene Spezialitäten wie der „Bockige Bene“ und der Helle „Anderl“ Bock.

Liebe zur Regionalität beim Brauschmied Holzhausen

Bereits die Namensgebung der Biere zeigt die Verbundenheit von Maxi Willinger zu seiner Familie, Freunde und Heimat. Selbstredend das sich dies auch in seinen Produkten widerspiegelt. Das Brauwasser stammt aus einem Brunnen vor Ort, die Zutaten kommen aus der Region, den verwendeten Hopfen bezieht die Brauerei aus der Hallertau. Die Sudanlage wurden aus dem 30 Minuten entfernten Eugendorf in Österreich von der Firma Gruber geliefert. Diese ist spezialisiert auf Equipment für kleine Brauereien. Eine Ausnahme ist die Flaschenabfüllung, die hat der Chef mit einem befreundeten Schweißer selbst gebaut.

Unser Gespräch mit Willinger wird kurz von einem Anruf unterbrochen. „Des war da Sepp, der braucht zwoa Kistl Weissbier“. Die Menschen im Ort kommen persönlich vorbei, um das Bier abzuholen. Im Supermarkt ist es aktuell noch nicht zu erwerben. Die Anfragen sind zwar immer wieder da, die Kapazität der Anlagen reicht aber noch nicht aus, um die benötigten Mengen für einen Verkauf im Supermarkt zu produzieren.  

Wer zu den Verkaufszeiten direkt in der Brauerei keine Möglichkeit hat vorbei zu kommen, kann das Bier auch im „Ladenbergen“ und im Hotel der Eltern, dem „Salzburger Hof“ erwerben. Und wer gerne mal auswärts das Bier vom Brauschmied Holzhausen trinkt, geht zum Schusterwirt oder in’s Sportheim zum TSV, dort gibt des die gleichnamige „TSV Halbe“!

Wiedererkennungswert der Biere vom Brauschmied Holzhausen

Bevor das Bier zum genießen bereit ist, muss es jedoch erst einmal gären. Hier ist Geduld gefragt, unter 4-5 Wochen findet hier kein Bier den Weg in die Abfüllung. Für Brauerei Chef Willinger ist die aufzubringende Zeit und Geduld in der Biergärung kein Nachteil, sondern ein absolutes Qualitätsmerkmal! Auf MHD verlängernde Verfahren wird selbstverständlich komplett verzichtet. Lieber etwas weniger Ausschlag, dafür ein qualitativ hochwertigeres Produkt!

Und von dieser Qualität konnten wir uns im Tasting direkt überzeugen. Alle Biere vom Brauschmied Holzhausen setzen sich vom Mainstream ab, tragen eine eigene Handschrift und überraschen den geneigten Biertrinker jedes Mal aufs Neue. Bei einer Blindverkostung verschiedener Biersorten würde einem sofort „Jawoll, des is an Willinger Maxi sei Bier“ über die Lippen kommen. An dieser Stelle wollen wir aber nicht zu viel verraten, denn in Kürze werden wir in unseren Social-Media-Kanälen ausführliche Verkostungsberichte über die, entschuldigt den emotionalen Ausdruck, “ echt geilen Biere“ vom Brauschmied Holzhausen online stellen!

Fazit der BavarianBeerDudes

Zum Abschluss des Berichtes möchten wir noch ein paar eigene Worte an die Bevölkerung in und um Holzhausen loswerden. Ihr habt hier einen kleinen Bierschatz direkt vor Ort! Was Maximilian Willinger innerhalb kürzester Zeit auf die Beine gestellt hat, ist aller Ehren wert! Das Bier wird mit viel Liebe zum Detail gebraut und er lässt sein ganzes Herzblut einfließen, dass schmeckt man! Bleibt uns deshalb nur noch zu sagen „Leute, unterstützt euren Brauschmied und holt euch das Bier vom Maxi!“

Wer als Tourist in der Gegend ist, sollte die Chance nutzen und sich vor der Heimfahrt mit etwas Bier eindecken. Und wer ein wenig mehr Durst hat, bucht am besten gleich eine Nacht im „Salzburger Hof“, dem Hotel der Eltern. Wir jedenfalls werden diese Möglichkeit nutzen, sobald es die Pandemie wieder zulässt.  

Die BavarianBeerDudes bedanken sich bei Maxi für einen interessanten, informativen und lustigen Samstagnachmittag! Es ist für uns immer schön zu sehen, mit welcher Leidenschaft Menschen ein regionales Naturprodukt herstellen und ihre ganze Kraft in ein solches Projekt stecken. Gerne würden wir euren Weg mit unserem Blog in den nächsten Jahren begleiten und unsere Leser über den Brauschmied Holzhausen auf dem Laufenden halten!

Bis dahin,

Euere Bavarianbeerudes
aus Regenstauf in der Oberpfalz!

Unser anderen Brauereiberichte könnt ihr hier nachlesen: Klick!

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