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Craftbier Festival Regensburg 2022 Teil 2 – Unverhopfte Gorillas und die Biersommeliers des kleinen Mannes

Knapp zwei Jahre nach Gründung unseres Bierblogs ging eines unserer großen Ziele in Erfüllung! Immer wieder bewunderten wir Brauer und Brauereien die bei den bekannten Bierwettbewerben wie dem European Beer Star oder dem Meininger Craft Beer Award groß abräumten. Bei einem rein auf Sensorik basierenden Wettbewerb mit seinem Bier zu glänzen, da gehört schon einiges an Braukunst dazu! Schließlich gilt es eine fachkundige Jury auf ganzer Linie zu überzeugen. Die war auch beim Craftbier Festival Regensburg zur Wahl des besten Festival Bieres vertreten. Und unser Ziel selbst einmal in einer Jury zu sitzen wurde endlich wahr!

BavarianBeerDudes in der Jury zum besten Festival Bier beim Craftbier Festival Regensburg

Umgeben von ausgebildeten und langjährigen Biersommeliers gaben auch wir unsere Meinung zu den eingereichten Bieren vor einem großen Publikum am Neupfarrplatz in Regensburg zum besten! Sicher etwas unkonventioneller als es die Profi Sommeliers tun, dafür aber krachend auf den Punkt. Langwierige Umschreibungen die in verpackten Worten erklären warum ein bestimmtes Bier von vorne bis hinten gleich schmeckt brachten wir eher folgendermaßen durch das Mikro zur Geltung: „Das schmeckt von vorn bis hinten gleich“. Nun könnten man direkt vermuten „Die haben ja keine Ahnung“. Doch, auch wir wissen was ein Fehlgeschmack ist, dass Diacetyl ein Bier nach Butter schmecken lässt oder das Eiweiß für eine vor Manneskraft strotzende Schaumbildung signifikant wichtig ist!

Wir wissen jedoch auch das ein großer Teil unserer Leser Bierliebhaber sind, die gerne Empfehlungen für einen Gerstensaft haben möchten das eher malzig geprägt ist oder intensiver nach Hopfen schmeckt ohne dabei im Detail wissen zu wollen, was es mit Lupulin und Alphsäuren auf sich hat. Bei unseren Lesern steht das Produkt natürlich genau so im Mittelpunkt, außen rum sind für sie jedoch eher die Traditionen, Menschen und Brauereien als die chemischen Zusammenhänge interessant. So sehen wir uns als legitimes Bindeglied zwischen Brauern und Biersommeliers auf der einen und den traditionsbewussten und begeisterten Bierliebhabern auf der anderen Seite. Entsprechend fällt auch unsere Wortwahl aus. Quasi die Biersommeliers des kleinen Mannes 🙂
Da uns auch von einigen Brauereien bereits bestätigt wurde das unsere Meinungen für sie wichtig sind, bleiben wir beim Konzept der einfachen Worte und fühlen uns dabei pudelwohl!

Trotzdem schätzen wir die Arbeit der Biersommeliers natürlich sehr und konnten in vielen Gesprächen mit dieser Zunft bereits einiges lernen und aufschnappen! Und am Ende jagen wir ja dann doch alle wieder unserem gemeinsamen Ziel nach, dem Bier in der Gesellschaft den Stellenwerte zu geben den es verdient hat!
Ob Speisenbegleitung, legitime Konkurrenz zum Wein, Traditionsgetränk oder Durstlöscher. Bier ist Kultur und Kunstwerk zugleich, zumindest wenn es nicht gerade von irgendwelchen Konzernbrauereien in grüne Flaschen gepresst wird. Achso, noch ein Hinweis an die Konzerne, nur weil ihr das Zeug jetzt zum Teil auch in Euroflaschen und Blauen Kisten verkauft, schmeckts deswegen auch nicht besser!

Wie auch immer, beim Craftbier Festival in Regensburg waren wir uns mit der restlichen Jury fast zu 100% einig. Der Gewinner landete insgesamt verdient auf Platz 1, auch wenn unser persönlicher Favorit ein anderes Bier war!
Welches das ist, könnt ihr in unserem Bericht Braustall Deuerling – Ein Stück China in der Oberpfalz lesen!
Für uns war die Teilnahme an einer offiziellen Jury ein absolutes Highlight, wir konnten interessante Kontakte knüpfen und durften feststellen wie schwieriges es doch ist eine Blindverksotung fach- und sachgerecht durchzuführen. Deswegen zollen wir unseren größten Respekt an die Frauen und Männer die bei den großen Bier Awards über Sieg und Niederlage entscheiden!

Für die Einladung zur Jury möchten wir uns bei Sebastian Lechermann von der in Kürze erscheinenden Bierapp „Oh, my Beer!“ bedanken! Bevor wir mit unserem Jury-Job starten konnten waren wir zum Craftbier Festival Frühschoppen am Stand von „Oh, my Beer!“ eingeladen. Dort lernten wir auch zwei Brauereien kennen, für die es sich lohnt auch mal über unseren Bayerischen Tellerrand hinaus zu blicken. Sowohl die Gorilla Brauerei als auch Unverhopft stammen beide aus unsere Landeshauptstadt Berlin. Die Biere haben uns absolut überzeugt, weswegen wir uns spontan gedacht haben „Lass uns die Beiden doch mal kurz auf unserem Bayerischen Bierblog“ vorstellen. Also machen wir mal eine Ausnahme, denn sie haben es sich wirklich verdient. Wer also gerade in Berlin ist, nichts wie hin!

Kurzprofil Gorilla Brauerei Berlin

Rund 11.000km Luftlinie trennen Berlin und Buenos Aires. Dort, in der Argentinischen Hauptstadt, begann im Jahr 2008 die Geschichte der Brauerei. Auf der Suche nach vernünftigen Bier wurden die beiden Brüder Ramiro und Nicolas einfach nicht fündig. Die folgerichtige Lösung: Sie brauten ihren Stoff einfach selber! Das Elternhaus wurde schnurstracks zur Privatbrauerei umfunktioniert und die ersten Sude aufgesetzt. Lange ließ der Erfolg nicht auf sich warten. Die erste Bar, die eigene Brauerei, internationale Preise bei Bierwettbewerben und die Expansion nach Berlin schreiben eine faszinierende Erfolgsgeschichte. Aber Warum Berlin ? Beim Besuch von Familien-Mitgliedern die nach Berlin gezogen waren, verknallten sich die beiden sofort in die Stadt. Schnell viel die Entscheidung: „Wir bringen unser Bier nach Berlin“!

Aktuell wird das Craftbier noch im Gipsy-Modell bei BrewDog gebraut. Da man sich „nebenbei“ auch noch um das Argentiniengeschäft kümmern muss, setzt man für den Standort in Berlin mit David Pfeiffer einen eigenen Geschäftsführer ein. Und er leistet hervorragende Arbeit! Das Bier ist mittlerweile in einigen Kneipen in Berlin sowie in diversen Craftbier Shops im Internet erhältlich. Probieren sollte man es unbedingt, von Qualität und Geschmack konnten wir uns auf dem Craftbier Festival in Regensburg äußerst positiv überzeugen. Mit ihrem NEIPA (New England Pale Ale) konnte man bereits Silber beim renommierten European Beer Star gewinnen. Das „Kernbier“ der Brauerei ist das IPA. Wer also in Berlin oder auch Buenos Aires zufällig auf der Suche nach einer leckeren Hopfenkaltschale ist und etwas für die transatlantische Bierfreundschaft tun will, ab zu den Gorillas!

Kurzprofil Unverhopft

Was sind die besten Ideen ? Ganz klar, Bierideen! Nicht nur das aus einem gemütlich steigendem Pegel schon der ein oder andere Bierblog entstanden ist :-), nein auch so manche Brauerei wurde in dieser Quelle der Kreativität bereits geboren. Unverhopft kommt eben oft! So auch die Brauerei „Unverhopft“, welche seit 2016 in Berlin ihr Zuhause hat. Abraham und Tobias waren das Gründerteam, mittlerweile kümmern sich bis zu 6 Personen um die Herstellung unseres Lieblingsgetränkes. „Ein Bier, ein Hopfen“ war das Motto der Brauerei. Jahrelang konnte man die Erfolgsleiter nach oben klettern. Als schließlich das Coronavirus die Welt auf den Kopf stellte, fragte man sich auch bei Unverhopft „Was machen wir jetzt“!

Schnell fiel die Entscheidung das Konzept zu überarbeiten und das Unternehmen neu auszurichten. Sämtliche heute erhältlichen Biere werden jeweils nur in sehr kleinen Auflagen gebraut, dieses Vorgehen stellt eine maximale Frische sicher. Wie der Namen schon vermuten lässt, steht der Hopfen im Mittelpunkt der Berliner Craftbierschmiede. Jedes Bier lässt eine kleine Geschmacksbombe rund um den Gaumen platzen. Dieser „Aha“ Effekt wird in jedem Bier der Brauerei neu interpretiert, ohne dabei die typische Geschmackssignatur zu verlieren. Du weißt einfach „Hier ist Unverhopft“ im Glas! Wer das Bier probieren möchte (ja, dass solltet ihr!) muss es sich entweder in Berlin in’s Glas schenken lassen oder bestellt bei einem der bekannten Craftbiershops im Internet!

The End…

Das diesjährige Craftbier Festival in Regensburg war für uns etwas ganz Besonderes, dass erstmal in einer Jury, dass erste Mal offiziell mit unserem Blog auf einer Bierveranstaltung unterwegs sein, es war großes Kino für uns! Viele Jahre waren wir dort bereits zu Gast und haben die Biere genossen, ohne uns darüber Gedanken gemacht zu haben wer eigentlich hinter dem flüssigen Brot steckt. Mit Start unseres Blogs hat sich einfach alles verändert! Wir respektieren und schätzen die Kreativität und Kunst der Bierbrauer nochmal bei weitem höher, als wir es in der Prä-Blog-Ära eh schon getan haben. Ein großes Kompliment geht auch an die Veranstalter, die es geschafft haben das gemütliche und doch moderne Flair des Craftbier Festivals über die Corona Zeit zu konservieren! Wir blicken schon jetzt freudig dem Craftbier Festival 2023 in Regensburg entgegen und sagen: Bis bald!

Euere BavarianBeerDudes  

Unsere anderen Specials findet ihr hier
Den ersten Teil unseres Berichts über das Craftbier Festival Regensburg gibt’s hier
Schaut’s euch doch mal unsere Bierdatenbank an!

Hier geht’s zu Unverhopft und der Gorilla Brauerei


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