Vor einigen Monaten stießen wir durch einen Freund auf den „Brauschmied Holzhausen“.
Das mitgebrachte Bier überzeugte uns vollends und ein Besuch in der Brauerei war für uns unumgänglich. Seit unserer ersten Reise nach Holzhausen ist nun über ein halbes Jahr vergangen, Zeit erneut den Weg in das gemütliche Örtchen in Oberbayern auf uns zu nehmen und zu schauen was es Neues gibt! Neben der Brauerei haben wir auch den Ladenbergen von Andy Auer besucht. Auf den ersten Blick ein einfacher Dorfladen in dem es auch das Bier vom Brauschmied zu kaufen gibt. Guckt man hinter die Kulissen stellt man allerdings schnell fest, dass die Bezeichnung „Dorfladen“ bei weitem nicht ausreicht, um den Stellenwert des Ladenbergens für die Menschen und deren Kulturelles Leben zu beschreiben.
Brauschmied verdoppelt Ausschlag
Nach den rund 2h Fahrt schauen wir zuerst bei Maxi Willinger in der Brauerei vorbei. Noch lange bevor sich der erste Kronkorken von der Flasche löst, freut sich unser Gaumen bereits auf die fruchtigen Geschmäcker und das widerstandslos hinablaufende und äußerst süffig Bier. Besonders in Erinnerung blieb uns der „Helle Hertie“, anderen Bierfans schien es genau so zu ergehen. Die Nachfrage war so groß das Braumeister Maxi Willinger für einen Teil seines Bieres auf eine Brauerei in der Region ausweichen musste, wo er mit seinem Rezept braut. Im heimischen Sudhaus lässt sich der Bedarf aktuell nicht mehr decken.
Der Jahresausschlag wurde nahezu verdoppelt, Maxi erwartet 2021 die 100HL Grenze zu reißen. Der Braumeister wird nicht Müde immer wieder den Dank an die Bevölkerung in und um Bergen und Holzhausen zu richten. Unglaubliche viele Wiederkäufer und Stammkunden stehen zu „ihrer“ Brauerei, auch in pandemischen Zeiten wie wir sie aktuell noch haben. Ein weiterer Faktor ist die bei vielen Bürgern neuentdeckte Zuneigung zu hochwertigen und regionalen Lebensmitteln. Ein sehr erfreulicher und hoffentlich nachhaltiger Trend!
Bei dieser Nachfrage war es dann auch an der Zeit für einen neuen Füller. Bis vor kurzem wurde jede einzelne Flasche in der Brauerei per Hand mit dem Hellen Hertie, Schwarzen Peter oder der Drescher- Weissen befüllt. Der Marke Eigenbau Füller wurde durch einen halbautomatischen ersetzt, diese Maßnahme erleichtert die Arbeit enorm. Schade, dass ein spezielles Bier den Weg wohl nicht dauerhaft durch die neue Anlage in die Euro-Flachen finden wird. Maxi hat uns ein hopfengestopftes Bier präsentiert, welches er mit insgesamt neun verschiedenen Hopfensorten gebraut hat. Die BavarianBeerDudes hatten Glück und konnten sich einige der letzten Flaschen für Zuhause sichern. Für Hopfen-Fans wie uns stellt das Bier eine Offenbarung dar. Vielleicht überlegt sich der Braumeister ja doch noch nachzulegen 🙂
Der neue… ..halbautomatische… …Flaschenabfüller!
Schlecht Nachrichten für alle weiblichen Bierfans! Braumeister Maxi ist vom Markt!
Abseits vom Bier stehen jedoch erst einmal andere Highlights an! Der ehemalige Ringer und Fußballspieler in der Bayernliga, trat in den Bund der Ehe ein. Den Junggesellenabschied hatte er bereits hinter sich, die Standesamtliche Hochzeit stand zum Zeitpunkt unseres Besuchs noch bevor.
Zum Datum der Veröffentlichung dieses Artikel ist bereits alles in trockenen Tüchern! Wir wünschen Maxi und seiner Freundin an dieser Stelle alles Gute und viel Glück für eueren neuen, gemeinsamen Lebensabschnitt!
Wie bereits bei unserem ersten Besuch spüren wir das Maxi Familie sehr wichtig ist. So waren auch seine Eltern die Antreiber die Maxi „in die richtige Richtung“ gestoßen und ihm geraten haben eine eigene Brauerei aufzumachen. „Der Bua konn ja ned Braumeister wern oba dann koa eigene Brauerei afmacha“ erzähl uns Papa Hertie nach dem auch das Bier „Heller Hertie“ benannt ist. Hier bedanken sich dann auch die BavarianBeerDudes bei Mama und Papa Willinger für die Bereicherung Bayerischer Brau- und Bierkultur 🙂
Ladenbergen – Dorfladen und Kultureller Treffpunkt
Neben der Familie nehmen auch Freunde einen wichtigen Platz in Maxis Leben ein. Einer davon ist Andy Auer. Er ist Inhaber des „Ladenbergen“ im gleichnamigen Örtchen Bergen. Allerdings, so wenig das Wort „Einzelhandelskaufmann“ Andys Beruf(ung) beschreiben würde, genusowenig passt die Bezeichnung „Dorfladen“ auf den Ladenbergen. Die ehemalige Drogerie ist Laden, Bar, kultureller Treffpunkt für die Bevölkerung oder anderes gesagt, eine Bergener Institution. Und Andy ist ein Multitalent der scheinbar alles mühelos im Griff hat.
25 Jahre war er bei der Deutschen Post, nebenbei als DJ unter anderem mit der bekannten bayerischen Blasmusikband LaBrassBanda auf Tour. Ehrensache das er auch schon das ein oder andere Festival organisiert hat. Der monatlich in Bergen stattfindende Markt geht ebenfalls auf Andy zurück. Und ein brandneues Projekt steht schon in den Startlöchern. Ein eigener Radiosender für Bergen! Wir sind sicher, auch das wird wieder klappen! Vielleicht machen die BavarianBeerDudes ja mal zusammen mit Andy eine Sendung über Bayerns beliebtestes Kulturgut, dass Bier 🙂
Breites Warenangebot im Ladenbergen
Seit 8 Jahre führt Andy den Ladenbergen, ursprünglich begonnen mit dem Verkauf von Band T-Shirts hat sich schnell ein Barabend mit Livemusik etabliert. „Die Leute haben mir die Bude eingerannt“, erzählt Andy. Obligatorisch zu sagen, dass Corona auch hier vorerst einen Strich durch die Rechnung macht. Barabende will er zwar wieder durchführen, eine feste Planung gibt es jedoch vorerst nicht. Dank seiner treuen Kunden kommt er bisher aber ganz passabel durch die Krise.
Geht man in den Ladenbergen fühlt man sich sofort wohl, er erinnert ein wenig an ein Wohnzimmer. Das Originalmobiliar aus der vormals im Gebäude befindlichen Drogerie wurde 1:1 übernommen. In den Regalen reihen sich hochwertige Lebensmittel wie bayerische Biere, Brotaufstriche, Honig, Gewürze, Gin oder Whiskey aneinander. Auch Non-Food Artikel wie Schallplatten oder selbst kreierte Accessoires wie die Caps mit „BRGN“ Schriftzug, gibt es zu kaufen! Den Tresen ziert eine historische Registrierkasse. In vorderster Front schließt sich dann der Kreis wieder. Dort steht das Bier von Maxi Willinger, hier gibt es auch den Anderl Bock, benannt, wie könnte es anders sein, nach Andy Auer, dem Inhaber des Schmuckkästchens „Ladenbergen“.
Für uns geht der Tag langsam zu Ende. Der erneute Besuch bei Maxi, sowie die Stippvisite im Ladenbergen lassen uns Hoffen das Corona bald zu Ende geht! Denn wir wollen unbedingt so schnell als möglich ein Wochenende in dieser wunderschönen Gegend mit seinen liebenswerten und aufgeschlossenen Menschen Urlaub machen. Die aktuell Inzidenzwerte lassen große Hoffnung aufkeimen! Das Hotel „Salzburger Hof“ von Maxis Eltern ist gleich um’s Eck, a Hoibe beim Andy geht sowieso und zum Brauschmied nach Holzhaus is grad a Katzensprung!
Also, definitiv bis bald!
Euere BavarianBeerDudes
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