Das Pils ist ein hopfenbetontes, untergäriges Bier. Zuerst wurde es in der tschechischen Stadt Pilsen gebraut, die auch der Namenspatron des Bieres ist. Erfunden wurde das Bier allerdings, wie könnte es anders sein, von einem bayerischen Braumeister. Der aus Vilshofen in Niederbayern stammende Joseph Groll war bekannt als Spezialist für die untergärige Brauart. Aufgrund dieser Expertise wurde er vom Bürgerlichen Brauhaus in Pilsen als Braumeister angestellt, eingefädelt hatte dies ein guter Freund Grolls. Am 05.10.1842 war dann die Geburtsstunde des Pils, der ersten Sud des neuartigen, goldgelben, klaren und mit schneeweißer Schaumkrone bedeckten Bieres, wurde eingebraut. Maßgebend für das Endergebnis waren das ungewöhnlich weiche Brauwasser, der „Saazer“ Hopfen mit seinem intensiven Aroma sowie das Malz. Durch das schonende Trocknungsverfahren des Malzes konnte eine Helle Farbe erhalten werden. Rund 5 Wochen nach ansetzen des Sudes wurde das erste Fass am 11.11.1842 unter dem Namen „Pilsener Urquell“ angestochen. Die Bevölkerung war begeistert, der Siegeszug des Pils war nicht mehr aufzuhalten. Noch heute wird das Original Pilsner Urquell nach dem Rezept Grolls gebraut. In Deutschland ist das Pils mit Ausnahme von Bayern und Baden-Württemberg, die meistverkaufte Biersorte. Merkmale sind die stärkere Hopfung und die damit einhergehende, ausgeprägte Bitterkeit. Der Körper ist in der Regel schlank, die spritzige Rezenz bringt einen leichtgängigen Abgang mit sich. Der Pilsner Braustil passt hervorragend zu leichten, sommerlichen Gerichten.