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Biertests KW 28 / 2022

Die Hälfte des Jahre ist schon wieder durch und wir freuen uns bereits jetzt auf die Herbst/Winter Saison mit dem ein oder anderen leckeren Bockbier! Das gab diese Woche noch nicht, stattdessen hatten wir vom Giesinger Bräu in München ein exzellentes Helles im Glas. Leider enttäuschend war das Dunkle Export „Holzar“ von der Privatbrauerei Böss aus dem Allgäu. Das Nittenauer Weissbier hat dagegen alles was sich ein Weissbierfan wünscht.
Auch das Weissbier aus der Bayerischen Staatsbrauerei Weihenstephan hat uns überzeugt!

Viel Spass beim lesen unserer Verkostungsberichte!


Münchner Hell von Giesinger Bräu

Lange erwartet, endlich verkostet! Das Giesinger Münchner Helle aus der Landeshauptstadt darf sich deshalb so nennen weil es mit „Münchner Luft und Münchner Wasser“ gebraut wird, so will es das EU Recht. Das Wasser kommt aus einem Tiefbrunnen in Feldmoching. Kann es die gesetzten Erwartung erfüllen ? Hier unsere Meinung dazu:

Das Bier ist hellgolden-glänzend und filtriert, die anfänglich stattliche und wolkige Schaumkrone verschwindet leider zu schnell. Das Bukett kommt mit einem milden Geruchscocktail aus Getreide- und leicht süßlichen Malznoten, fruchtige Komponenten sind ebenfalls vorhanden. Insgesamt sehr rund!Der Antrunk offenbart einen unerwartet cremigen Körper mit feinperliger und perfekt abgestimmter, tendenziell eher milden Rezenz. Der Antrunk präsentiert sich zuerst malzgeprägt mit leichten Honignoten.

Im Mittelteil werden diese mit einer ansprechend Hopfenherbe abgerundet. Das Verhältnis zwischen Malz und Hopfen pendelt sich unseren Geschmackempfinden nach bei etwa 50:50 ein. Diese Aufteilung erzeugt einen vorbildlichen Geschmack und passt optimal zum gesamten Erscheinungsbild!

Der Abgang löscht den Durst, lässt eine leichte, nicht zu übertriebe Hopfenherbe entstehen und stellt das letzte Mosaiksteinchen in dieser genüßlichen Bierkomposition dar! Unserer Erwartung an das Bier wurden voll erfüllt. Die Hellen der Münchner Konzernbrauereien schlägt es im Vorbeigehen um Welten! Und auch im Gesamtmarkt der Hellen ist diesem Bier einer der vorderen Plätze zuzurechnen. Nach der „Untergiesinger Erhellung“ ein weiteres Highlight vom Bräu aus Giesing!

Biersorte: Helles
Alkoholgehalt: 4,8%
Brauerei: Giesinger Bräu, München

Hefe-Weissbier der Bayerischen Staatsbrauerei Weihenstephan

Heute verkosten wir das Hefe-Weissbier der Bayerischen Staatsbrauerei Weihenstephan, der ältesten Brauerei der Welt. Hefetrüb und orangegold leuchtend, mit einer grandiosen, sämigen und schneeweißen Krone, so steht das Hefeweissbier im Stutzen. Schon während des Einschenkens, strömen uns herrliche bananige Hefenoten in die Nase. Der Antrunk ist nicht ganz so vollmundig, wie erwartet, dennoch frisch, hefig und mit einer ausbalancierten Rezenz versehen, die dieses Weissbier gut süffig macht. Im Mittelteil vernehmen wir Aromen von Apfel und Birne am Gaumen, bevor das Weissbier sich mit einer leicht herben Hopfennote verabschiedet. Insgesamt ein gutes bis sehr gutes Weissbier, das gut ausgewogen, rund, mild und fruchtig daherkommt. Als „kleiner“ Weissbierfan (Deifl) hätte ich mir die ein oder andere Kante gewünscht, um in meinen Favoritenkreis einzuziehen, so bleibt es bei gut bis sehr gut!

Biersorte: Weizen
Alkoholgehalt: 5,4% Vol.
Brauerei: Bayerische Staatsbrauerei Weihenstephan

Dunkles Export „Holzar“ vom Hirschbräu / Privatbrauerei Böss

Aus der Privatbrauerei Böss, dem Hirschbräu Sonthofen im Oberallgäu, präsentiert sich das Dunkle Export „Holzar“ im Verkostungsglas! Das tiefbraune Bier besitzt eine mittelporige Schaumkrone die leider zu schnell das Weite sucht, nur eine hauchdünne Schicht bleibt bis zum Ende erhalten. Das malzgeprägte Bukett glänzt mit Röst- und Schokoaromen, dezente Portweinnoten unterstützen einen äußerst positiven Gesamteindruck. Der Antrunk kann diesen jedoch nicht bestätigen. Angenehmen Röstaromen sind zwar vorhanden, eine leider zu intensive Säure wirkt jedoch aus unserer Sicht etwas störend. Sie scheint jedenfalls nicht vom Hopfenextrakt zu stammen, der wird laut Etikett nicht verwendet. Insgesamt ist uns der Körper zu schlank und nicht stimmig genug, etwas mehr Würzigkeit würde dem Bier gut tun.


Die Rezenz ist feinperlig und zurückhaltend, der Abgang ist unserem Gusto nach ebenfalls etwas zu dünn.
Hinten raus entsteht noch eine dezente Hopfenherbe. Das Bier hat unseren persönlichen Geschmack leider nicht getroffen.

Biersorte: Export Dunkel
Alkoholgehalt: 5,2% Vol.
Brauerei: Privatbrauerei Böss, Sonthofen

Nittenauer Weissbier

Wir sind im Regental, beim Brauhaus Nittenau und verkosten das Nittenauer Weissbier. Hefetrüb und leuchtend orange-gold, mit einer satten, feinporigen und schneeweißen Blume, so präsentiert sich das Weissbier im Stutzen. Während des Einschenkens, strömen uns herrliche fruchtige und bananige Hefearomen in die Nase. Der Antrunk ist vollmundig, dennoch sehr rund und weich. Die Rezenz dazu ist sehr frisch und feinperlig, sie macht die Weisse sehr gut süffig. Ansonsten ist alles da, was ein sehr gutes bayerisches Weissbier braucht, eine gute Portion Weizenmalz, leichte Würze, fruchtig frische Bananennoten, etwas Nelke und feine Hefearomen. Im Abgang leicht feinherb, um sofort den nächsten Schluck einzufordern! Somit eine klare Empfehlung von uns BBD´s! Da ist locker ein ganzer Kasten drin!



Biersorte: Export Dunkel
Alkoholgehalt: 5,2% Vol.
Brauerei: Privatbrauerei Böss, Sonthofen

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