in der vergangenen Woche waren einige Biere dabei die wir vor der Verkostung noch nie getrunken hatten, dass machte die Woche für uns besonders interessant! Absolut positiv überrascht hat uns das Weiss Blau Bavaria welches für Netto Markendiscount gebraut wurde. Zu einem günstigen Tarif erhält man ein vollmundiges und gutes Helles das sich geschmacklich weit über den üblichen Discounter-Billig-Bieren bewegt. Dazu gab’s drei weitere Bier die uns wirklich überzeugen konnten. Die gewohnt hohe Qualität aus der Klosterbrauerei Reutberg spiegelte sich auch in deren Daisenberger Dunkler Weisser wieder. Das Jandelsbrunner Pils aus der Privatbrauerei Josef Lang in Niederbayern bringt einen kernigen und rustikalen Charakter in’s Glas. Zum Abschluss gab’s von den Weissbierspezialisten Schneider & Sohn ein süffiges Helles Landbier.
Viel Spaß beim lesen unserer Verkostungsberichte!
Weiss Blau Bavaria
An diesem Tag probieren wir mal wieder eines der sogenannten Billig-Biere aus dem Supermarkt mit typisch Bayerischer Aufmachung. Das „Weiss Blau Bavaria“ Helle. Der oft bei Discounterbieren eingesetzte Hopfenextrakt kam bei diesem Bier laut Etikett nicht zum Einsatz, ein Pluspunkt. Gekauft haben wir es beim Netto. Die Flasche gibt keinen Hinweis auf die Brauerei. Recherchen führen zu einer Brauerei in Oberbayern. Sicher sagen können wir es aber nicht und behalten das dann auch für uns. Aber nun zum Bier! Wir schauen auf ein strohgelbes und blank filtriertes Bier mit sahniger Schaumkrone. Diese hält ganz gut und hinterlässt auch eine ordentlich Schaummenge an der Glaswand. Es duftet malzig, getreidig und blumig. Noten von Waldhonig steigen in unsere Nase. Im Antrunk haben wir ganz klar einen Malzgeprägten Körper der eine entsprechende Süße mitbringt. Kurzfristig entsteht eine leichte Hopfenherbe mit grasigen Aromen die es aber nicht schafft sich gegen das Malz durchzusetzen. Denn auch zum Ende hin übernimmt die Süße wieder die Oberhand. Der Körper ist vollmundig mit einer Rezenz von mittlerer Spritzigkeit und das weiche Brauwasser trägt zu einem sanften Abgang bei. Dezente Hopfenaromen verbleiben.
Sicher keine Offenbarung, aber ein einwandfreies Helles mit dem man nichts falsch macht. Von einem wirklichen „Billigbier“ ist hier nichts zu spüren!
Biersorte: Helles
Alkoholgehalt: 5,0% vol.
Verhältnis (Skala 1-10): Malz (7), Hopfen (3)
Brauerei: Unbekannt, Gebraut für Netto Markendiscount, Ponholz / Maxhütte-Haidhof
Daisenberger Dunkle Weisse
Heute verkosten wir die Daisenberger dunkle Weisse aus der Klosterbrauerei Reutberg in Oberbayern. Herrlich mahagonifarben, mit leicht rötlichen Reflexen und schön hefetrüb, präsentiert sich uns die dunkle Weisse im Stutzen. Gekrönt wir sie von einer außerordentlich prächtigen, cremigen und leicht bräunlichen Weissbierkrone. In der Nase kommen schon während des Einschenkens feine röstmalzige Noten und eine gute Portion fruchtiger Hefe an. Der Antrunk ist vollmundig und mit einer leicht feinperligen Rezenz ausgestattet, was die Weisse frisch und süffig macht. Der Körper ist weich und cremig, dunkles Malz, die fruchtig Hefe, leicht Bananennoten, Dörrobst und ein leicht rauchiges Aroma, runden die dunkle Weisse gekonnt ab. Insgesamt sehr aromatisch, ausgewogen und mit 5,0 % vol. auch durchaus für den doppelten oder dreifachen Genuss geeignet!
Für die Daisenberger dunkle Weisse, gibt es eine absolute Empfehlung nach Sachsenkam von den BavarianBeerDudes!
Biersorte: Dunkles Weizen
Alkoholgehalt: 5,0 %
Verhältnis Hopfen/Malz (Skala 1-10): Malz (4), Hefe (5) Hopfen (1)
Brauerei: Klosterbrauerei Reutberg
Jandeslbrunner Pils
Aus dem niederbayerischen Jandelsbrunn im Bayerischen Wald, unweit der Grenzen zu Österreich und der Tschechischen Republik, dürfen wir heute das „Jandelsbrunner Pils“ aus der Privatbrauerei Josef Lang verkosten. Im Glas erhebt sich beim Einschenken eine feinporige und ausdauernde Schaumblume aus dem hellgoldenen Pils mit seiner feinen Perlage. Der Geruch ist hopfenbetont mit intensiven Kräuternoten und einem leicht erdigen Aroma. Im Antrunk spüren wir zuerst sanfte malzsüßliche Komponenten, ehe dann ab dem Mittelteil der Hopfen die Zügel wieder an sich reißt. Die Kräuternoten sowie das dezent erdige Aroma setzen auch jetzt wieder ein und bilden einen rustikalen Geschmack. Die Hopfung ist nicht ganz so stark wie bei einem Pils üblich. So bewegt sich auch die Trockenheit zwar immer noch über einem Hellen, aber unter einem norddeutschen Pils. Der Lust auf’s weitertrinken tut das keinen Abbruch. Besonders der rustikale Charakter bildet hier ein Alleinstellungsmerkmal für diese Bier. Der Körper ist schlank und die Rezenz spritzig, der Abgang etwas sperrig. Er hinterlässt aber nochmal einen richtig intensiven Kräutergeschmack.
Interessantes und gutes Pils das sich besonders Freunde charakterstarker Biere unbedingt gönnen sollten!
Biersorte: Pils
Alkoholgehalt: 4,9% Vol.
Verhältnis Hopfen/Malz (Skala 1-10): Malz (3,5), Hopfen (6,5)
Brauerei: Privatbrauerei Josef Lang, Jandelsbrunn
Schneider’s Helles Landbier
Heute haben wir das „Schneider´s Helles Landbier“ im Willybecher. Gerste aus dem Gäuboden, Hopfen aus der Hallertau, von den Zutaten her sehr regional, wenn es uns jetzt noch geschmacklich zusagt, haben die Niederbayern alles richtig gemacht. Im Glas präsentiert es sich uns nahezu glanzfein und strohgold. Gekrönt wird es von einer prächtigen, leicht cremigen und schneeweißen Krone. In der Nase kommen fein malzige Aromen und blumige Hopfennoten an. Der Antrunk ist durchaus vollmundig und mit einer erfrischenden, leicht feinperligen Rezenz ausgestattet. Auf der Zunge bestimmt in erster Linie das Malz das Geschehen, dazu gesellen sich leicht würzige Noten, aber auch feine süßliche Honignoten. Abgerundet wird es von einer guten Portion blumiger Hopfenaromen, so entsteht ein gehaltvolles und gut ausbalanciertes Helles Landbier. Insgesamt genießen wir hier ein gut süffiges, Grund solides, bis gutes Helles Landbier! Um unsere Geschmacksknospen noch einen kleinen Tick glücklicher zu machen, hätten wir noch gerne die ein oder andere Kante, sprich Hausgeschmack, um uns vollends happy zu sehen!
Biersorte: Helles
Alkoholgehalt: 5,0% Vol.
Verhältnis Hopfen/Malz (Skala 1-10): Malz (5,5), Hopfen (4,5)
Brauerei: Karmeliten Brauerei Karl Sturm (Straubing) für G. Schneider und Sohn (München/Kelheim)
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